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Xolair und die Schwangerschaft

Hallo! Ich bin Katharina (28) und stolze Mutter von drei glücklichen und gesunden Kindern. Seit mehr als 3 Jahren habe ich chronisch spontane Urtikaria, teilweise reagiere ich auch auf Druck. Man geht davon aus, dass sie durch einen grippalen Infekt ausgelöst wurde. Auch eine Histamin Intoleranz wurde im Zuge der zahlreichen Tests festgestellt. 

Anfangs bekam ich Antihistaminika verschrieben. Als ich eines Tages in die Notaufnahme musste, weil mein Gesicht anschwoll und ich überseht war mit Quaddel bekam ich dann Kortison verschrieben. Nachdem alles nichts half wurde mir Xolair empfohlen. 

Zu diesen Zeitpunkt wusste allerdings keiner, dass ich mit meinem zweiten kleinen Mäuschen schwanger war. Der Bluttest vor der Verabreichung der ersten Injektion brachte die Überraschung. Damit war klar, dass ich noch warten musste. Da es noch nicht ausreichend klinische Studien zu „Xolair in der Schwangerschaft“ gibt, wird grundsätzlich davon abgeraten. 

Die Schwangerschaft mit meiner kleinen Tochter war wirklich keine leichte, dank der erhöhten Diaminoxdase Produktion des Körpers, durch die Plazenta in der Schwangerschaft, 

war ich zwar einigermaßen beschwerdefrei was die Urtikaria betraf. Allerdings machte sich die ganze Schwangerschaft hindurch eine starke Übelkeit breit, die Kloschüssel wurde mein bester Freund. Die Geburt war dafür komplikationslos und ich war auch noch danach ca. drei Monate beschwerdefrei. 

Danach fing die Urtikaria wieder an und ich entschloss mich nun die Xolair Therapie zu beginnen und siehe da es dauerte genau 10 Tage und alles war weg! 

Keine einzige Quaddel, kein Anschwellen und kein Jucken mehr. Zum ersten Mal nach 1,5 Jahren war ich komplett beschwerdefrei. Ich bekam dann alle vier Wochen Xolair und war somit ein halbes Jahr komplett beschwerdefrei. Der Auslassversuch funktionierte ganze 2 Monate. 

Als ich wieder mit der nächsten Behandlung beginnen wollte, machte mir der nächste kleine Sonnenschein ein Strich durch die Rechnung. Auch in dieser Schwangerschaft war ich von der Urtikaria überwiegend befreit. Ich hatte vereinzelt noch Quaddeln und wenn ich auf das Lego meines ältesten Sohnes (den ich lange vor der Urtikaria bekam) stieg, konnte es passieren, dass mein Fuß anschwoll. Aber grundsätzlich war das mit histaminarmer Ernährung auszuhalten. In dieser Schwangerschaft hatte ich zum Glück auch keine starke Übelkeit, allerdings hatte ich einen sehr niedrigen Blutdruck (80/50), dies konnte sich selbst der Kardiologe nicht erklären. Auch diese Schwangerschaft war nicht einfach. Ich hatte bereits zwei Kinder und war mit dem dritten Kind schwanger, zusätzlich wurde ich von ständigen Schwindelanfällen geplagt und hatte in den Sommermonaten echte Schwierigkeiten. 

Die Geburt meines kleinen Sonnenscheins, war mehr als überraschend. Selbst für den Oberarzt eine Besonderheit, denn obwohl er schon in richtiger Lage war, hatte er sich kurz vor der Geburt in Querlage gedreht und dabei seine Füße mal voraus gestreckt. Ein Kaiserschnitt war somit nicht abwendbar. Die Tage nach der Geburt waren sehr schwer für mich die Schmerzen waren kaum aus haltbar. Aber auch nach der Geburt war ich ca. noch drei Monate fast beschwerdefrei. 

Jetzt bekomme ich wieder Xolair. 

Mein Fazit:

Jeder Mensch, jede Geburt und jede Schwangerschaft ist individuell. 

Auch die Urtikaria ist bei vielen unterschiedlich. Ich denke man sollte sich nicht von seiner Krankheit unterkriegen lassen und immer nach vorne blicken. Ich hoffe, dass eines Tages die Wissenschaft und die Ärzte mehr über Urtikaria und Histamin-Intoleranz wissen und uns Betroffenen besser helfen können. 

Mama, Chemielaborantin, Leseratte, studiert und analysiert gerne