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Darmsanierung – Frühlingsputz für den Körper

Die Sonne scheint, die Natur beginnt zu blühen, die Vögel zwitschern, …. alles scheint so leicht und frei zu sein. Nur selbst fühlt man sich nach der kalten Jahreszeit meist müde, ausgelaugt und schwer. 

Doch das muss nicht sein. Sanieren Sie ihren Darm und Ihr Wohlbefinden wird sich deutlich steigern, sodass Sie einen unbeschwerten Frühling genießen können. 

Doch alles der Reihe nach. Was versteht man überhaupt unter den Begriffen „Darmreinigung“/ „Darmsanierung“? 

Eine „Darmreinigung“ bezeichnet, wie der Name schon sagt, die Reinigung des Darms, etwa durch Einläufe, Abführmittel oder eine Hydro-Colon-Therapie – während mit dem Begriff „Darmsanierung“ der Aufbau einer gesunden Darmflora mit probiotischen Präparaten gemeint ist. Da es für die Kombination der beiden Maßnahmen keinen eigenen Begriff gibt, sprechen wir fortan von Darmsanierung. 

Außer der deutlichen Steigerung Ihres Wohlbefindens hat eine Darmsanierung vielerlei Gründe, wie zB. 

  • Regulierung der Verdauungstätigkeit 
  • Aktivierung der Darmperistaltik 
  • Sanierung des Darmmilieus, um Pilzen und schädlichen Bakterien die Lebensgrundlage zu nehmen 
  • Ausleitung von Schlacken, Giften, schädlichen Bakterien und Pilzen 
  • Aufbau einer gesunden Darmflora 
  • Regeneration und Schutz der Darmschleimhaut (u.a. bei Leaky Gut Syndrom oder Nahrunsmittel-Intoleranzen) 
  • Optimierung der Nährstoff- und Vitalstoffversorgung, da ein sauberer gesunder Darm eine effizientere Resorption gewährleistet 
  • Stärkung des Immunsystems 
  • Schutz des Organismus vor Gasen, die bei Gärprozessen entstehen uvm. 

Sie sehen also, eine Darmsanierung kann sehr viel bewirken. Ihre Verdauungsbeschwerden wie Durchfall/Verstopfung/Blähungen können dadurch behoben werden, Ihr Immunsystem wird gestärkt, Hautprobleme werden deutlich verringert, Ernährungsumstellungen oder eine Gewichtsregulierung fallen nach einer Darmsanierung leichter, Ihr Energie-Pegel steigt, Blutfett- und Cholesterinwerte werden sich einpendeln, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten können sich verbessern oder sogar verschwinden, die Selbstheilungskräfte des Körpers werden gestärkt, Depressionen können dadurch abgeschwächt werden, da sie oft mit einer gestörten Vitalstoffversorgung zusammenhängen, uvm.  Diese Liste könnte man unendlich fortsetzen. 

Vielleicht wundern Sie sich jetzt, warum gerade SIE eine Darmsanierung machen sollten, wenn Sie doch eigentlich mit dem Darm keine Probleme und Sie täglich Stuhlgang haben, allerdings an chronischen Hautproblemen oder Haarausfall leiden oder Ihr Übergewicht nicht in den Griff zu bekommen ist? 

Die Tatsache, dass Sie regelmäßig Stuhl haben, bedeutet NICHT, dass  Ihr Darm, Ihre Darmflora oder Ihre Darmschleimhaut in einwandfreier Verfassung sind, sondern lediglich, dass Ihre Darmperistaltik gut funktioniert, was auch die Folge von übermäßigen Kaffeekonsum, Stress oder Nervosität sein könnte! 

Sollten Sie sich jetzt dazu entschieden haben, eine Darmsanierung zu machen, ist es wichtig ein paar Punkte zu beachten. 

Eine effektive Darmsanierung besteht lediglich aus 3 Zutaten: Psyllium, Bentonit und einem Probiotikum (Vor allem bei Allergikern ist es sinnvoll sich ausschließlich auf diese Hauptzutaten zu beschränken) 

PSYLLIUM: (Flohsamenschalenpulver) dient zur Lockerung von Ablagerungen im Verdauungssystem, sowie zur Lösung von Toxinen und Stoffwechselrückständen. 

BENTONIT: (oder eine ähnlich wirkende Heilerde wie zB. Zeolith) bindet die vom Psyllium gelösten Ablagerungen und Toxine an sich, so dass diese einfach mit dem Stuhl ausgeschieden werden können. 

PROBIOTIKUM: (sind Darmbakterien, die für den Aufbau einer gesunden Darmflora zuständig sind) gibt es in Form von flüssigen Präparaten oder magensäureresistenten Kapseln. 

Die folgenden Zusätze können die Darmreinigung enorm beschleunigen bzw. die Entgiftungsfähigkeit des Körpers unterstützen. (CAVE: Allergiker!) Nicht alle Zusatzpräparate sollten auf einmal eingenommen werden, sondern jenes ausgewählt werden, das dem persönlichen Zustand am besten nützen könnten. 

Ganzheitliches Mineralstoffpräparat: Versorgt den Organismus mit ganzheitlichen Mineralstoffen und Spurenelementen in hoher Bioverfügbarkeit, füllt die körpereigenen Vitalstoffspeicher wieder auf und reduziert eine mögliche Übersäuerung. 

Grapefruitkern-Extrakt: Kann die Gewichtsabnahme unterstützen und stellt ein natürliches Antimykotikum (also ein Mittel gegen Pilze) dar. 

Chlorella- Algen: Steht bei einer Darmsanierung die Entgiftung im Vordergrund kann man die 3 Hauptzutaten mit Chlorella-Algen kombinieren. Sie können Gifte, insbesondere Schwermetalle an sich binden und über den Darm zur Ausscheidung bringen. 

Wie sieht so eine DARMSANIERUNG jetzt aber in der Praxis aus: 

Die effektivste Methode Ihren Darm zu reinigen erzielen Sie, wenn Sie die Hauptbestandteile (Psyllium/Bentonit und ein Probiotikum getrennt voneinander einnehmen!

1 Der Psyllium-Bentonit-Shake: Geben Sie einen gestrichenenTeelöffel Psyllium zusammen mit einem gestrichenen Teelöffel Bentonit in einen Schüttelbecher mit ca. 400 ml Wasser und mischen Sie die Zutaten gut durch. Der Shake sollte eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden, normalerweise morgens und abends (je nach persönlichen Befinden) und sofort nach Anrühren getrunken werden, da dieser schnell eindickt! 

2. Das Probiotikum: Wird 2 x tgl. eingenommen (während oder nach einer Mahlzeit) 

3. Der Mineralstoffkomplex: Sollte zwischen den Mahlzeiten oder den Shakes eingenommen werden. 

4. Grapefruitkern-Extrakt: Die Empfehlung lautet: 2 x täglich je 5 Tropfen in ein Glas stilles Wasser geben und morgens nüchtern und abends vor dem  Zubettgehen trinken. 

5. Chlorella-Algen: Können ganz individuell dosiert werden, zB. zweimal vier Tabletten 

CAVE! Falls Sie Medikamente jeglicher Art einnehmen (dazu gehört auch die Antibabypille), trinkt man den Shake im Abstand von 3 Stunden zu den Arzneimitteln, da sonst deren Wirkung aufgehoben werden könnte!!! 

WICHTIG: 

Eine effektive Darmsanierung sollte mindestens 6-8 Wochen durchgeführt werden und besteht aus 2-3 Shakes täglich. Allerdings gerade bei empfindlichen Menschen, ist es wichtig, vorsichtig zu beginnen, zB. am Morgen mit einem Shake aus der Hälfte der empfohlenen Zutaten und erstmal abzuwarten wie es Ihnen damit geht. Bei Verträglichkeit wäre eine langsame Steigerung sowohl was  die Dosierung, als auch die Anzahl der Shakes beträgt sinnvoll (je nach persönlichen Befinden) 

In der letzten Woche sollte die Anzahl der Shakes wieder reduziert werden, um das Verdauungssystem langsam auf das Ende der Kur einzustimmen. 

Ein Beispiel für eine 6-8 Wochen dauernde Darmreinigung: 

Start: in den ersten 3 Tagen – 1 Shake pro Tag 

Woche 1-2: 2 Shakes pro Tag 

Woche 3-6: 2-3 Shakes pro Tag (je nach Bedarf und Befinden) 

Woche 7: 3 Shakes pro Tag 

Woche 8: 1 Shake pro Tag 

Bei 2 Shakes täglich können weiterhin 3 Mahlzeiten eingenommen werden, bei 3-4 Shakes sollte eine Mahlzeit durch einen Shake ersetzt werden. 

(Anmerkung: Da Psyllium eine große Quellfähigkeit besitzt, ist es wichtig, dass Sie nach jedem Shake mindestens noch 1 großes Glas Wasser trinken!!!) 

Da bei einer Darmreinigung auch viele Stoffwechselrückstände, Schlacken und Toxine ausgeschieden werden, kann es vorübergehend zu einer Entgiftungskrise kommen, welche anzeigt, dass mehr Toxine freigesetzt werden, als über die Ausleitungsorgane ausgeschieden werden können. Daher können vorübergehend Kopfschmerzen, Hautunreinheiten, Verdauungsprobleme oder eine Verstärkung bestehender Gesundheitsprobleme auftreten. Sollte dies der Fall sein, reduzieren Sie die Anzahl der Shakes oder die Dosierung und trinken Sie viel kohlensäurefreies Wasser dazu. Nach kurzer Zeit sollte sich Ihr Körper aber daran gewöhnen. 

Sollten Sie sich aber weiterhin mit Zucker- und Weißmehlprodukten, verarbeiteten tierischen Produkten, Milchprodukten, Alkohol oder Koffein vollstopfen wollen, dann macht eine Darmsanierung KEINEN Sinn, da diese Lebensmittel den Darm massiv belasten und den Wiederaufbau der Darmflora erheblich stören! 

Empfehlenswerte Lebensmittel während einer Darmsanierung wären zB. 

Gemüse, Salate, Kräuter, Früchte, Hirse, Quino, Buchweizen oder Teigwaren daraus, Nüsse, Mandeln, Samen, Maroni, selbstgezogene Keimlinge aus Linsen, Brokkolisamen, Radieschen,…, Süßigkeiten aus Nüssen und  Trockenfrüchten oder zuckerfreie Fruchtriegel aus dem Bioladen, naturbelassene Öle (wie zB. Bio-Olivenöl, Bio-Leinöl, Bio-Kokosöl,…) und reines kohlensäurefreies Quellwasser (ca. 2,5l) ergänzt mit 1-2 Tassen (0,5l) basischen Kräutertees täglich. 

Neben der Nahrungsaufnahme können Sie ihre Darmsanierung auch noch durch folgende Begleitmaßnahmen effektiv unterstützen: Hierzu zählen: 

Bewegung ist bei allen entgiftenden und entschlackenden Maßnahmen das A und O. Sie fördert die Darmperistaltik, den Lymphfluss und optimiert die Sauerstoffversorgung des Organismus. Ein flotter Spaziergang von 30 min täglich oder das Schwingen auf einem Mini-Trampolin 10-20 min 2x täglich, sind dabei vollkommen ausreichend. 

Unterstützung der Leber durch Bitterstoffe aus Wildpflanzen, Salate und Gemüsearten zB. Endivie, Chicoree, Artischocken oder in Form von hochwertigen Kräuterbitter oder Löwenzahnwurzelextrakt. Da die Leber das Entgiftungsorgan Nr. 1 ist, wird sie natürlich bei einer Darmreinigung massiv gefordert. 

Frisch gepresste Gemüsesäfte, grüne Smoothies oder Gras-Drinks kurbeln durch das enthaltene Chlorophyll in Verbindung mit zahlreichen Vitalstoffen und sekundären Pflanzenstoffen die Toxinausscheidung an und aktivieren das Immunsystem. 

Massagen des Bauchs helfen die Ablagerungen im Darm zu lösen und die Peristaltik zu aktivieren (etwa 15 min im Uhrzeigersinn rund um den Nabel am Morgen vor dem Aufstehen). Bürstenmassagen bringen das Lymphsystem in Schwung und fördern die Entgiftung und Schlackenausleitung. 

Einläufe spülen und reinigen den Dickdarm. Je nach Art des Einlaufs – meist nur den Mastdarm (kleine Einläufe mit Irrigator). Nur die sogenannten „hohen“ Einläufe und die Colon-Hydro-Therapie spülen auch den aufsteigenden und querliegenden Teil des Dickdarms. Dennoch haben auch kleine Einläufe eine ganz hervorragende Wirkung nicht nur auf den Darm, sondern auch auf den Gesamtorganismus. 

Fastenkuren sind im Grunde genommen sehr empfehlenswert, da sie eine außergewöhnliche, starke Aktivierung der Selbstheilungskräfte mit sich bringen und auch begleitend zu schulmedizinischen Therapien bei schwersten Krankheiten eingesetzt werden können (unter ärztlicher Aufsicht) und hier nicht selten zu einer Linderung oder gar Heilung führen. 

Allerdings gibt es auch viele Menschen, bei denen Fasten NICHT zu empfehlen ist, dazu gehören: 

Menschen mit Kreislaufproblemen oder starken Blutdruckschwankungen 

Menschen, die eine innere Abneigung gegen das Fasten verspüren (dann bleibt der Erfolg schon aus psychologischen Gründen aus) 

Menschen, die große Mengen an Toxinen und Schlacken beherbergen. Hier kann es zu extremen Entgiftungsschüben und Heilkrisen kommen, die dem Betroffenen regelrecht den Boden unter den Füßen wegziehen können! 

Ein letzter, aber wichtiger Punkt sei beim Thema Darmsanierung unbedingt noch zu erwähnen: Die Wirkung von Abführmitteln. 

Abführmittel werden häufig bei Verstopfung eingenommen, die dann auch früher oder später – je nach Art des Mittels – eine Entleerung des Darms bewirken. Einerseits tun sie das durch die Anregung der Peristaltik, andererseits verhindern sie aber die Aufnahme von Wasser und Elektrolyten aus dem Dickdarm und sorgen außerdem dafür, dass noch zusätzlich Wasser aus dem Organismus in den Darm fließt, was langfristig zu einem Elektrolytmangel oder zur Dehydrierung führen kann. Abgesehen davon bergen sie die Gefahr der Gewöhnung, da die Darmperistaltik ohne die Anregung durch das Abführmittel langfristig dann überhaupt nicht mehr „anspringt“! 

Viele Menschen glauben, dass eine Darmentleerung, die durch Abführmittel hervorgerufen wird, gleichzusetzen ist mit einer Darmreinigung. Das ist aber in keinster Weise der Fall. Denn Abführmittel führen zwar ab, aber mehr nicht. Sie führen weder zu einer Regeneration der Darmschleimhaut, noch zu einem Aufbau der Darmflora. Sie aktivieren weder das Immunsystem, noch fördern sie ein gesundes Milieu im Verdauungssystem. Sie sind also NICHT für den dauerhaften Gebrauch geeignet!!! 

Da sehr viele Menschen am Morgen Stuhlgang haben, weil sie Kaffee trinken, sind sie, ohne es zu wissen – von ihrem Abführmittel Kaffee abhängig. Koffein versetzt den Körper in permanenten, künstlichen Stress, es verursacht die Ausschüttung von Stresshormonen und reizt die Darmschleimhaut. Alles zusammen sorgt für eine UNNATÜRLICHE Darmentleerung. 

Mit den richtigen Zutaten und einigen begleitenden Maßnahmen lässt sich eine Darmsanierung ganz einfach durchführen und erzielt so eine hervorragende Wirkung. Also worauf warten Sie noch. Los gehts, machen Sie den ersten Schritt in Richtung Wohlbefinden. Ihr Darm und Ihr Organismus werden es Ihnen danken! 

Bei Fragen diesbezüglich oder einer individuellen Ernährungsberatung können Sie sich an Frau Christina Himmetzberger vom Urtikariaverbanden wenden. Schreiben Sie ihr eine Mail an: christina.himmetzberger@urtikariaverband.eu 

Fotocredit: mi_viri/Adobe Stock

Ganzheitliche Ernährungsberaterin, Krankenschwester, leidenschaftliche Tortenbäckerin