
Die wichtige Rolle von Mikronährstoffen
Was können Allergien, Urtikaria, Neurodermitis, Rosacea, Asthma, Reizdarmsyndrom, Posturales Tachykardiesyndrom, Angst-/Panikstörung, Endometriose, Fibromyalgie, Interstitielle Cystitis und Migräne gemeinsam haben?
Diese Erkrankungen können alle im Zusammenhang mit einer pathologisch gesteigerten Mastzellaktivität stehen.1–12
Mastzellen sind Zellen des Immunsystems, die hauptsächlich für die Erregerabwehr und Wundheilung zuständig sind. Sie reagieren jedoch nicht nur auf Bakterien und Viren, sondern auch auf weitere „Bedrohungen“, wie z.B. Chemikalien, Schwermetalle, Stress, Allergene, Medikamente, extreme Temperaturen, Lärm u.v.m. Mastzellen sitzen vor allem in den Geweben, die direkt an die Umwelt angrenzen, wie z.B. in den Schleimhäuten der Lunge und Nase, des Verdauungstraktes, in der Haut und den Augen. Werden die Zellen durch Eindringlinge aktiviert, schütten sie hunderte von Botenstoffen aus, die zu zahlreichen Symptomen führen können. Unter den Botenstoffen befinden sich entzündungsfördernde Substanzen, wie Histamin, Serotonin, Tryptase, TNF alpha, Leukotriene, Prostaglandine und viele mehr.13–19
Histamin führt zu Symptomen wie z.B.:
- Flush, Schwitzen
- Pulsierende Kopfschmerzen
- Pulsanstieg, Blutdruckveränderung
- Angst, Panik
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- Atemnot
Bei sehr hoher Histaminkonzentration kann es zum allergischen Schock, der sogenannten Anaphylaxie, kommen.20
Mikronährstoffmängel und Mastzellaktivierung
Eine ganz besondere Rolle bei gesteigerter Mastzellaktivierung spielen Mikronährstoffe. Nährstoffmängel können großen Einfluss auf die Aktivität von Mastzellen haben. Aus diesem Grund ist es von enormer Bedeutung bei den oben genannten chronischen Erkrankungen seinen Nährstoffstatus zu kennen und Mängel gezielt zu beheben.
Hier ein kleiner Einblick auf die Macht der Mikronährstoffe auf histamin- und mastzellbedingte Erkrankungen:
Vitamin D3
Das „Sonnenvitamin“, das eigentlich ein Hormon ist, hat direkten Einfluss auf die Stabilität der Mastzellen. Bei einem Mangel sind die Zellen viel empfindlicher und setzen dadurch häufiger ihre Botenstoffe frei. Ein Vitamin D3 – Mangel kann Symptome von Allergien, Histaminintoleranz und mastzellbedingten Erkrankungen verstärken.21
Vitamin C
Dieses Vitamin ist gleich in mehrerer Hinsicht sehr wichtig. Es ist nicht nur an der Stabilisierung von Mastzellen beteiligt, sondern kann auch den Allergiebotenstoff Histamin abbauen. Bei Mastzellerkrankungen, wie dem Mastzellaktivierungssyndrom, zählt Vitamin C neben Antihistaminika zur Basismedikation.22–24
Kupfer
Das Spurenelement Kupfer ist der entscheidende Kofaktor des histaminabbauenden Enzyms Diaminoxidase „DAO“. Die DAO ist ein wichtiges Enzym für den Histaminabbau im Darm. Bei Kupfermangel kann die Abbauleistung stark beeinträchtigt sein. Durch vermehrt anfallendes Histamin im Darm kann eine Histaminintoleranz verstärkt werden. Zusätzlich kann dieses Histamin im Darm Mastzellen aktivieren, die weiteres Histamin und viele andere Botenstoffe ausschütten.25,26
Zink
Zinkmangel hat einen starken Einfluss auf unser Immunsystem. Verringerte Zinkspiegel stehen im Zusammenhang mit dem Auftreten allergischer Erkrankungen, wie Asthma, IgE-Allergien und atopischer Dermatitis.27